Sie sind ein Freund der modernen Kunst, wollen junge Künstler weiterbringen und sich intellektuell etwas austoben? Dann wird schnell die Idee aufkommen, eine Galerie zu gründen. Doch ist das so einfach? Wir haben uns einmal umgehört, was man als Rüstzeug mitbringen muss.
Marktchancen
Galerien sind nichts, mit dem man schnell (oder überhaupt) reich wird. 40 Prozent der Galerien die eröffnen, schliessen auch bald wieder oder machen dauerhaft Verluste. Und jene die überleben, müssen sich in einem umkämpften Markt behaupten. Hier schwimmt nur oben, wer besonders ist, Trends erkennt und über gute Beziehungen verfügt.
Grundlagen
Liebe zur Kunst alleine reicht leider nicht. Die meiste erfolgreichen Galeristen haben eine kunsthistorische Ausbildung, sind selbst Künstler oder haben sich sehr lange und sehr intensiv mit Kunst beschäftigt. Man kann ein Bild kaufen, nur weil es einem gefällt, aber das heisst noch nicht, dass man es auch verkaufen kann. Kunst ist etwas mehr als nur Schönheit. Was es aber genauso braucht, ist wirtschaftlicher Sachverstand. Als Galerist muss man zumindest ein paar grundlegende Dinge über Betriebswissenschaft wissen, einen Businessplan haben und seine Finanzen in Ordnung halten. Dazu gehört auch, dass man keine überhöhten Mieten zahlt.
Tagesgeschäft
Sie werden als Galerist eine Menge Zeit haben, denn eine Galerie ist nicht jeden Tag proppevoll. Nutzen sie diese Zeit, um am Marketing zu arbeiten. Selbst wenn sie die tollsten Künstler haben, bringt das nichts, wenn keiner ihre Galerie kennt. Viele Menschen kaufen heute Bilder junger Künstler, weil sie eine Investition in die Zukunft sehen. Sie können nicht einschätzen, ob der Künstler gut ist, und deshalb vertrauen sie dem Galeristen. Dessen Hauptaufgabe ist es, zum einen dieses Vertrauen aufzubauen und zum anderen Käufern dies auch mitzuteilen.
Startschuss
Eine Galerie-Eröffnung muss ein Feuerwerk der Ideen und Kunst sein, Laden Sie Kunstprominenz, aber auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik ein. Galerien leben nicht von Werbung in der Zeitung, sondern Mundpropaganda. Stellen Sie sicher, dass man über Sie redet.